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2024-09-25

Kinder und ihre unbeschwerte Kreativität

Kinder und ihre unbeschwerte Kreativität: Was wir von der Art und Weise lernen können, wie Kinder Kunst erschaffen

Kinder sind Meister der Kreativität. Ohne Hemmungen und frei von den Einschränkungen, die Erwachsene oft spüren, schaffen sie Kunstwerke, die vor Spontaneität und Phantasie sprühen. Ihre unbeschwerte Herangehensweise an das Zeichnen, Malen und Gestalten ist ein wertvolles Beispiel dafür, wie wir alle kreativer und mutiger in unserem künstlerischen Ausdruck werden können. Doch was genau macht die Kreativität von Kindern so einzigartig, und was können wir von ihnen lernen? In diesem Artikel betrachten wir die Kunst der Kinder und wie sie uns inspiriert, die Welt mit neuen Augen zu sehen.

1. Keine Angst vor Fehlern

Einer der größten Unterschiede zwischen der Art und Weise, wie Kinder und Erwachsene Kunst schaffen, ist der Umgang mit Fehlern. Kinder haben keine Angst davor, etwas “falsch” zu machen. Für sie gibt es kein richtig oder falsch – sie probieren einfach aus. Ein Strich, der nicht perfekt ist, wird schnell zu etwas Neuem umfunktioniert: ein verirrter Pinselstrich wird vielleicht zu einem Baum, ein verschütteter Farbtropfen zu einem Sonnenstrahl.

Erwachsene neigen oft dazu, sich selbst stark zu kritisieren und ihre Kunst an äußeren Standards zu messen. Kinder hingegen lassen sich nicht von Perfektionismus leiten. Sie schaffen Kunst aus dem Moment heraus und nutzen jede “Fehlstelle” als Chance zur Improvisation. Diese Haltung zeigt uns, wie befreiend es sein kann, den kreativen Prozess loszulassen und uns von dem Gedanken zu verabschieden, alles kontrollieren zu müssen.

2. Die Kraft der Vorstellungskraft

Kinder haben eine erstaunliche Fähigkeit, mit ihrer Vorstellungskraft Welten zu erschaffen, die oft die Grenzen der Realität sprengen. Ein paar einfache Formen werden zu fantastischen Kreaturen, fliegenden Autos oder magischen Landschaften. Ihre Kunst ist oft durch Geschichten und Fantasien geprägt, die aus ihrem Inneren kommen – frei von den Erwartungen der Außenwelt.

Erwachsene Künstler können viel von dieser spielerischen Phantasie lernen. Sich wieder mehr auf die eigene Vorstellungskraft zu verlassen und Regeln oder Konventionen loszulassen, kann den kreativen Prozess befreien und zu überraschenden Ergebnissen führen. Wie oft sind es die ungewöhnlichsten Ideen, die uns als Betrachter am meisten fesseln?

3. Mut zur Farbe

Wer je einem Kind beim Malen zugesehen hat, wird bemerkt haben, dass sie eine unerschrockene Herangehensweise an Farben haben. Für sie gibt es keine “falschen” Farbkombinationen. Der Himmel kann rosa sein, Bäume blau und Menschen lila. Diese Freiheit im Umgang mit Farben zeigt uns, dass der kreative Ausdruck keine Grenzen kennt.

Erwachsene tendieren oft dazu, innerhalb vorgegebener Farbpaletten zu bleiben, doch das Experimentieren mit ungewöhnlichen Farben kann der eigenen Kunst eine neue Dimension verleihen. Kinder zeigen uns, dass es keine “richtige” Farbe gibt, sondern dass der emotionale Ausdruck viel wichtiger ist als die Realität.

4. Der Prozess zählt mehr als das Ergebnis

Für Kinder ist der Weg das Ziel. Sie tauchen ganz in den kreativen Prozess ein, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie das Endprodukt aussehen wird. Der Moment des Malens, des Schmierens mit den Fingern oder des Bastelns ist für sie das Wesentliche. Das Ergebnis ist oft zweitrangig – manchmal wird ein Bild nicht einmal fertiggestellt, weil die nächste Idee bereits wartet.

Diese Freude am kreativen Tun erinnert uns daran, wie wichtig es ist, den Prozess zu genießen. Als Erwachsene neigen wir dazu, uns zu sehr auf das Endprodukt zu konzentrieren, anstatt den Schaffensprozess als etwas Wertvolles an sich zu sehen. Von Kindern können wir lernen, wie viel Spaß es macht, einfach im Moment zu sein und Kunst ohne Druck oder Erwartungen zu erschaffen.

5. Der Wert der Einfachheit

Kinderkunst ist oft schlicht und direkt. Sie verwenden einfache Linien, Formen und Farben, um das Wesentliche auszudrücken. Diese Reduktion auf das Wichtige ist eine Stärke, die Erwachsene oft wiederentdecken müssen. Kunst muss nicht kompliziert oder technisch ausgefeilt sein, um berührend und ausdrucksstark zu sein.

Durch das Zurückbesinnen auf einfache, klare Ausdrucksformen können wir als Erwachsene unsere künstlerische Stimme oft viel direkter und ehrlicher finden. Manchmal ist es gerade die Einfachheit, die ein Werk besonders kraftvoll macht.

6. Spontaneität und Neugierde

Kinder haben eine natürliche Neugierde, die sie dazu bringt, ständig neue Dinge auszuprobieren. Sie fragen nicht, ob sie “dürfen”, sondern handeln einfach. Diese Spontaneität zeigt sich in ihrer Kunst: Sie experimentieren mit unterschiedlichen Materialien, Formen und Techniken, ohne sich Sorgen zu machen, ob es “funktioniert”.

Diese Art von neugierigem Entdecken ist etwas, das Erwachsene in ihren kreativen Prozessen wiederfinden können. Sich trauen, spontan zu sein, ohne zu sehr darüber nachzudenken, kann überraschende und oft sehr originelle Ergebnisse hervorbringen.

Zurück zur kindlichen Kreativität

Die unbeschwerte Kreativität von Kindern zeigt uns, wie befreiend es sein kann, sich von Erwartungen und Perfektionismus zu lösen. Von ihrer Art und Weise, Kunst zu schaffen, können wir lernen, wieder mehr Mut, Freude und Spontaneität in unser künstlerisches Schaffen zu bringen. Es geht nicht darum, wie „gut“ oder „schlecht“ ein Kunstwerk ist – es geht darum, den kreativen Prozess zu genießen und die Welt mit den Augen eines Kindes zu betrachten: voller Neugierde, Fantasie und Offenheit.

Vielleicht ist der Schlüssel zu einem erfüllten kreativen Leben, wieder den spielerischen Geist in sich zu entdecken, der in jedem von uns als Kind lebendig war. Kunst als Abenteuer, als Freude und als Ausdruck der eigenen, einzigartigen Welt – das ist es, was Kinder uns lehren können.